Gemeinsames Engagement für die Hornhautspende: Institut für Augenheilkunde verdoppelt jede Spende

Das Institut für Augenheilkunde Halle und die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) haben ein gemeinsames Ziel: Menschen das Augenlicht zu retten! Im April unterstützt das von Professor Gernot Duncker geleitete Institut am Rathenauplatz in Halle/Saale mit einer ganz besonderen Spendenaktion die gemeinnützige Arbeit der DGFG: Jeder gespendete Euro wird verdoppelt.

Im Monat April sind die Patientinnen und Patienten der Augenpraxis aufgerufen, für die Gewebespende zu spenden. Auf jeden unter dem Stichwort „Gewebespende Halle“ gespendeten Euro legt das Institut für Augenheilkunde die gleiche Summe drauf. „Damit möchten wir die wichtige Arbeit der DGFG bei der Organisation von Augenhornhautspenden fördern“, sagt Duncker. Die Hornhautspende ist Voraussetzung für jede Hornhauttransplantation – eine der häufigsten Transplantationen der Medizin. „Die Hornhautverpflanzung ist oft die einzige Möglichkeit, das Augenlicht des Patienten zu retten“, erklärt der Professor. Allein in Deutschland transplantieren Ärzte jedes Jahr etwa 6.000 Augenhornhäute. In Sachsen-Anhalt waren es 2016 nach Angaben der DGFG 261 Hornhäute.

Menschen sollen sich zu Lebzeiten entscheiden

„Hinter jeder erfolgreichen Transplantation steht ein Mensch, der selbstlos nach seinem Tod Gewebe gespendet hat“, sagt Martin Börgel, Geschäftsführer der DGFG. Mit der Spendenaktion möchte die DGFG die Öffentlichkeit für einen wenig bekannten Teil der Transplantationsmedizin sensibilisieren. Die eingeworbenen Spenden sollen die Aufklärungsarbeit verbessern. „Auch wenn deutlich mehr Gewebe als Organe transplantiert werden, ist vielen Menschen die Möglichkeit einer Gewebespende nicht bekannt“, sagt Börgel. Die DGFG möchte erreichen, dass sich mehr Menschen bereits zu Lebzeiten, z.B. mit einem Organ- und Gewebespendeausweis, für oder gegen eine Gewebespende nach dem Tod entscheiden. Fast jeder in einem Krankenhaus Verstorbene ist auch ein möglicher Hornhautspender. Neun von zehn Gewebespenden stammen von Menschen, die eines ganz normalen Todes gestorben sind. Auch Krebserkrankungen oder ein hohes Lebensalter sind kein Ausschlussgrund. „Der älteste Hornhautspender war 101 Jahre alt“, ergänzt Börgel. Gewebespenden sind noch bis zu drei Tage nach Todeseintritt möglich. Die Hirntoddiagnostik spielt im Gegensatz zur Organspende bei der Gewebespende keine Rolle.

Jeder gespendete Euro kommt da an, wo er gebraucht wird

Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation ist eine gemeinnützige Gesellschaft. Sie hat in den vergangenen zehn Jahren das größte Netzwerk für Gewebemedizin in Deutschland aufgebaut. Sie vermittelt etwa die Hälfte der in der Bundesrepublik transplantierten Hornhäute. Die DGFG erhält keine Zuschüsse von Krankenkassen oder öffentlichen Einrichtungen. Die Organisationspauschale für die Vermittlung der Gewebetransplantate deckt ausschließlich die anfallenden Kosten für Gewebespende, Arbeit der Gewebebank, Transport und Vermittlung. Um die öffentliche Aufklärung zu verbessern und aufwändige Forschungsvorhaben zu ermöglichen, hat die DGFG ein Fundraising aufgebaut. „Jeder gespendete Euro kommt zu hundert Prozent einem Sonderprojekt zugute“, sagt Sibylla Schwarz, die das Fundraising der DGFG betreut. „Die Patienten profitieren von der Versorgung mit sicheren und qualitativ hochwertigen Transplantaten“.

Das Institut für Augenheilkunde Halle ist mit den Zentren für Laserchirurgie, Makulaerkrankungen und Kontaktlinsenanpassung in dieser Form einmalig in Deutschland. Zehn Ärzte und ein Team von über 30 Mitarbeitern kümmern sich in einem hochmodernen Umfeld um das Augenlicht ihrer Patienten. Professor Gernot Duncker und sein Team führen im Jahr über 4.000 Operationen und Augenlaser-Behandlungen durch. 2016 wurde Professor Duncker erneut als TOP-Mediziner im deutschlandweiten FOCUS Ranking ausgezeichnet.

Die DGFG ist eine unabhängige, gemeinnützige Gesellschaft, die seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland fördert. Jede medizinische Einrichtung in Deutschland kann Gewebe von der DGFG beziehen. Gesellschafter sind vier Universitäten – Anstalten des öffentlichen Rechts: das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, das Universitätsklinikum Leipzig, die Medizinische Hochschule Hannover sowie die Universitätsmedizin Rostock. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Versorgungslage in Deutschland durch das Engagement aller Beteiligten deutlich verbessert. Ein Standort der DGFG befindet sich in Halle/Saale.

Kristin Becke, M.A.

Kristin Becke, M.A.

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