Heute bin ich froh, dass es sie gibt – und Menschen, die sich dafür entscheiden!

Transplantatempfänger Andreas Walkhoff aus Dresden erzählt von seinen Erfahrungen.

„Mit Ende 30 habe ich angefangen Brille zu tragen. Ich wurde kurzsichtig und brauchte Unterstützung, um auch in der Ferne gut sehen zu können. Mit den Jahren hat sich meine Sehfähigkeit verschlechtert – ein schleichender, aber steter Prozess. Mit Anfang 50 diagnostizierte meine Augenärztin zudem, altersbedingt, Grauen Star mit einer beidseitigen Hornhautkrümmung. Aufgrund der zunehmenden Verschlechterung meiner Sehfähigkeit war eine Operation notwendig. Im Frühjahr 2016 wurde erstmals im rechten Auge eine Linse operativ eingesetzt – mit der Hoffnung, dass diese mit meinem Auge kompatibel ist. Leider brachte die Operation nicht den gewünschten Erfolg. Deshalb suchte ich einen anderen Spezialisten auf und bekam einen Termin bei Prof. Raiskup, Oberarzt in der Augenklinik am Universitätsklinikum Dresden.

Das Autofahren wurde unmöglich. Meine Umwelt war nur noch trübe und unklar.

BU: Andreas Walkhoff kann seinen Garten wieder voll wahrnehmen.

Zu dem Zeitpunkt lag meine Sehfähigkeit meiner beiden Augen bei insgesamt nur noch knapp 50 Prozent. Das Autofahren wurde unmöglich, vor allem weil mir meine Umwelt nur noch trübe und unklar erschien. Auch das Lesen war nur noch mit einer Lupe möglich. Ein Zustand, der mir auch das Arbeiten am Computer erschwerte. Im Dezember 2016 war es dann soweit: Nach einer recht langen Wartezeit von sechs Monaten erhielt ich meine erste Hornhauttransplantation – genauer: eine DMEK-Operation. Bei dieser wurde mir nur eine Mikrometer-dünne Schicht der Spenderhornhaut transplantiert. Eine mögliche Gefahr bestand darin, dass mein Körper die neue Hornhaut abstößt. Unmittelbar nach dem Eingriff war der Erfolg für mich auch noch nicht spürbar. Doch zum Glück änderte sich das nach einigen Wochen und meine Sehfähigkeit verbesserte sich zunehmend. Auf meinem rechten Auge habe ich mittlerweile wieder eine Sehfähigkeit von über 90 Prozent. Dadurch hat sich auch meine Lebensqualität in wenigen Wochen extrem verbessert.

Für mein linkes Auge warte ich nun erneut auf ein passendes Transplantat.

Parallel dazu verschlechterte sich allerdings meine Sehfähigkeit auf dem linken Auge, weshalb ich weiter in der Augenklinik bei Prof. Raiskup in Behandlung bin. Im Juli 2017 wurde in meinem linken Auge eine Linse operativ eingesetzt. Der erhoffte Erfolg blieb allerdings auch hier, wie ein Jahr zuvor auf dem rechten Auge, aus. Bei den anschließenden Nachuntersuchungen wurde diagnostiziert, dass eine Verbesserung der Sehfähigkeit des linken Auges nur durch eine erneute Hornhauttransplantation möglich ist. Deshalb wurde ich wieder auf die Warteliste für ein entsprechendes Transplantat gesetzt.

Ich bin froh, dass es sie gibt, die Gewebespende, und Menschen, die sich dafür entscheiden.

Ich bin sehr dankbar, dass es die Gewebespende gibt. Durch die Behandlung wurde mir erst bewusst, dass ich nur aufgrund der uneigennützigen Entscheidung eines verstorbenen Menschen bzw. seiner Angehörigen die Möglichkeit bekommen konnte, wieder richtig zu sehen. Mein Dank richtet sich aber auch an die Augenklinik am Universitätsklinikum Dresden sowie die dort praktizierenden Ärzte.“